Ein Kater namens Pfote

Eine Geschichte, die einem Mut macht.

Mein langjähriger Freund ist im letzten Jahr mit 73 Jahren leider viel zu früh gestorben. Bobo, seine Frau, erzählte mir folgende Geschichte. Immerhin hätten sie Anfang Juni die Golde-Hochzeit gehabt.

Da Bobo nun allein lebt, hatte sie sich einen kleinen Kater zugelegt. Er hatte einen japanischen Namen, der übersetzt Pfote hieß. Der Kater war ab dem ersten Tag stets an ihrer Seite. Sie frühstückten jeden Morgen gemeinsam am Tisch. Er gab ihr jeden Tag das Gefühl, dass da immer einer an ihrer Seite ist und ihr Trost und auch Freude auf den neuen Tag gab.

Bedauerlicherweise ist Pfote auf der Straße vor dem großen Bauernhaus durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Genau an dem Tag, als Bobo bei Ulf auf dem Friedhof war und sich in Gedanken mit ihm unterhalten hat. Auch das Leben mit Pfote war bei diesem Gespräch mit dabei. Es gab Bobo viel innere Ruhe und Trost durch dieses Zwiegespräch mit Ulf.

Auf dem Heimweg fand Bobo eine Warnweste am Straßenrand, hat sich aber da noch nichts gedacht. Erst durch die Nachbarin wurde ihr gesagt, dass es sich um Pfote handelt, der da tot unter der Warnweste lag. Die Nachbarin hat dann Pfote zu sich nach Hause gebracht. Bobo war jetzt so am Boden zerstört und wollte den toten Kater auch nicht mehr sehen.

Ab da hat sich ihre 8-jährige Enkeltochter eingeschaltet. Sie bestand auf eine ordentliche Beerdigung von Pfote und hat dafür einen Sarg gebastelt, bemalt und liebevoll ausgeschmückt. Pfote wurde nun ordentlich, mit Gebet, würdevoll beerdigt.

Für ihre Oma hat sie noch die tröstenden Worte gefunden.

Oma, du musst nicht traurig sein. Pfote wollte zu Opa in den Himmel, damit der Opa da oben nicht so allein ist. Jetzt sind die beiden im Himmel und passen auf dich auf, dass dir nicht etwas Schlimmes passiert. Bobo hat dieses Gespräch mit der Enkelin einen solchen Trost erhalten und jetzt hält sie auf dem Friedhof mit Ulf und Pfote ihre Zwiegespräche über die täglichen Dinge des Lebens. Machts gut ihr beiden im Himmel, wir denken immer an euch beide.